Solarenergie verstehen
Photovoltaik wandelt Sonnenlicht in Strom. Richtwerte in Deutschland sind 900 bis 1.200 kWh pro kWp und Jahr. Der Standort, die Dachneigung und die Ausrichtung bestimmen die Leistung. N-Type-Module erreichen bis 22 Prozent Wirkungsgrad. Ein Heimspeicher und hoher Eigenverbrauch steigern die Wirtschaftlichkeit.
Die meisten Dächer nehmen 6 bis 14 kWp auf. Ein typisches Modul liefert 400 bis 450 Watt. Bei 10 kWp sind es 22 bis 26 Module. Ein guter Plan legt Strings so aus, dass der Arbeitspunkt im Spannungsfenster des MPPT liegt. Verschattung reduziert den Ertrag. Eine Stringtrennung oder Optimierer helfen bei Bäumen, Gauben oder Schornsteinen.
Die Qualität der Montage zählt. Feste Schienen, korrekte Klemmenabstände und Kabelwege verhindern Schäden. Eine sauber ausgeführte DC-Trennung und Überspannungsableiter schützen die Anlage. Ein Datenlogger oder das Portal des Wechselrichters zeigt Ertrag, Fehler und Temperaturen. So erkennst du Abweichungen früh.
Frage. Wie plane ich die Größe
- Jahresverbrauch prüfen. Zählerstand und Rechnungen nutzen.
- Dachfläche messen. Gauben und Abstände berücksichtigen.
- Ziel Eigenverbrauch festlegen. Geräteprofile einbeziehen.
- Ertrag je Ausrichtung prüfen. Süd liefert am meisten.
- Reserve für E-Auto oder Wärmepumpe einplanen.
Antwort in Stichpunkten
- 6–10 kWp für typische Einfamilienhäuser
- Ost West glättet das Tagesprofil
- Verschattung minimieren. Strings sauber aufteilen
- Speicher erst nach Lastprofil dimensionieren
- Wechselrichter nicht zu klein wählen
Beispiel. Ertrag und Verbrauch
Haus mit vier Personen und Wärmepumpe. Jahresverbrauch 6.000 kWh. Dach Süd mit 30 Grad. Anlagengröße 10 kWp. Erwarteter spezifischer Ertrag 1.050 kWh je kWp und Jahr. Jahresertrag 10.500 kWh. Ohne Speicher erreicht der Eigenverbrauch 30 bis 40 Prozent. Mit 8 kWh Speicher steigt er auf 60 bis 70 Prozent. Der Rest geht in das Netz. Ein dynamischer Tarif kann den Bezug günstiger machen. Ein Einspeisetarif vergütet den Überschuss. Ein Lastmanagement mit Zeitfenstern verteilt Verbraucher in die Mittagsstunden.
Lastmanagement im Alltag
Große Verbraucher laufen tagsüber. Spülmaschine und Waschmaschine starten in der Mittagszeit. Das E Auto lädt bei Sonne. Die Wärmepumpe nutzt einen Wärmespeicher und heizt früher am Tag. Ein Energiemanager schaltet Verbraucher bei Überschuss. So steigt der Eigenverbrauch. Die Zählerkurve wird flacher.
Monitoring und Betrieb
Jeder Wechselrichter bietet ein Portal oder eine App. Prüfe Tagesertrag, Stringvergleich, Temperaturen und Alarme. Vergleiche die kWh je kWp mit dem Erwartungswert. Achte auf Ausfälle bei Funk oder LAN. Sichere einmal pro Jahr ein Protokoll mit Screenshots. Bewahre Datenblätter, Pläne und Garantieunterlagen gemeinsam auf.
Technik
Eine Anlage besteht aus Modulen, Wechselrichter, Unterkonstruktion, Verkabelung, optional Speicher und Monitoring. Hybridwechselrichter kombinieren PV und Batterie. Glas Glas Module sind robust. Ein Energiemanager steuert Speicher, Wärmepumpe und Wallbox. Standardmodule liefern 400 bis 450 Watt.
| Komponente | Hinweis | Interner Link |
|---|---|---|
| Module | N-Type, 400–450 W | Module |
| Wechselrichter | 2 MPPT, Hybrid möglich | Wechselrichter |
| Speicher | 5–10 kWh, erweiterbar | Speicher |
| Schutz | DC Trennschalter, Überspannung | Installation |
Stringplanung
Module bilden Strings. Ziel ist ein Arbeitspunkt im Spannungsfenster des MPPT. Prüfe Mindestspannung bei Kälte und Maximalspannung bei Frost. Berücksichtige Temperaturkoeffizienten. Achte auf Schattenverläufe. Bei starken Verschattungen helfen Optimierer oder Teilstrings. Eine saubere Kabelführung und Zugentlastung ist Pflicht.
Speicher dimensionieren
Faustregel eins. Kapazität 0,9 bis 1,2 kWh pro 1.000 kWh Jahresverbrauch. Faustregel zwei. Den Nachtverbrauch aus der App ableiten. Bei Wärmepumpe und Wallbox höher planen. Die Ladefenster steuert eine Überschuss Logik. Ein Batteriemanagement schützt die Zellen. Achte auf nutzbare Kapazität, Zyklen und Garantiebedingungen.
Sicherheit und Normen
DC und AC Schutz korrekt aufbauen. Überspannungsableiter einplanen. Ein frei zugänglicher Freischalter ist Pflicht. Die Anforderungen aus VDE AR N 4105 und den TAB gelten. Die Dokumentation enthält Schaltplan, Messprotokoll und Datenblätter. Ein Fotosatz der Installation hilft bei späteren Fragen.
Kosten und Wirtschaftlichkeit
Die Preisbereiche beziehen sich auf typische Dachanlagen. Sie dienen der Orientierung. Exakte Werte hängen von Dach, Montage und Komponenten ab. Ein Vergleich lohnt sich. Ein sauberes Angebot listet Stückzahlen, Garantien und Lieferzeiten.
| Posten | Richtwert | Hinweis |
|---|---|---|
| PV pro kWp | 1.100–1.400 € | inklusive Montage |
| Speicher je kWh | 700–1.000 € | inklusive BMS |
| Wallbox | 800–1.500 € | mit Installation |
| Wartung pro Jahr | 0,5–1,0 % Invest | optional |
Wirtschaftlichkeitsbeispiel 10 kWp
10 kWp Anlage. Preis 12.500 €. Speicher 8 kWh. Preis 6.800 €. Gesamt 19.300 €. Ertrag 10.500 kWh. Haushaltsstrompreis 0,30 € je kWh. Die Einspeisevergütung gilt für 20 Jahre. Der Eigenverbrauch erreicht ohne Speicher 35 Prozent. Mit Speicher 65 Prozent. Der monetäre Nutzen setzt sich aus vermiedenen Stromkosten und der Vergütung zusammen. Ein Rechner zeigt den Rückfluss je Jahr.
Steuer und Abrechnung
0 Prozent Umsatzsteuer auf Komponenten. Private Anlagen bis 30 kWp sind einkommensteuerfrei. Für Gewerbe gelten andere Regeln. Betreiber von Volleinspeiseanlagen prüfen die Abrechnung mit dem Lieferanten. Bei Überschusseinspeisung bleibt der Haushaltszähler maßgeblich. Ein Zweirichtungszähler ist üblich.
Betriebskosten
Versicherung, Wartung und gelegentliche Reinigung gehören dazu. Ein Wechselrichtertausch kann nach langer Laufzeit nötig werden. Die App ersetzt keine Sichtprüfung auf dem Dach. Behalte Zählergebühren im Blick. Prüfe den Standby Verbrauch von Speicher und Wechselrichter.
Förderung und Rahmenbedingungen in Deutschland
Seit 2023 gilt 0 Prozent Umsatzsteuer für Solaranlagen und Speicher. Anlagen bis 30 kWp sind einkommensteuerfrei. Förderungen ändern sich. Prüfe Programme vor Vertragsabschluss. Ein Antrag muss oft vor dem Kauf gestellt werden.
Bundesweite Förderung
Die Förderkreditlinie KfW 270 finanziert Anlagen und Speicher. Die Einspeisevergütung gilt 20 Jahre. Volleinspeiser können eine höhere Vergütung je kWh erhalten. Ob sich das lohnt, hängt von Dachfläche, Lastprofil und Tarif ab.
Förderung der Bundesländer
- Baden Württemberg. PV Pflicht bei Neubauten. Gute Erträge am Oberrhein.
- Bayern. Viele Kommunen vergeben Speicherboni.
- Berlin. SolarPLUS und PV Pflicht für bestimmte Dächer.
- Brandenburg. Teils Zuschüsse für Speicher.
- Hamburg. Zuschüsse für Speicher möglich.
- NRW. Förderung für Speicher und Balkonsolar in Programmrunden.
- Hessen. Programm SolarInvest.
- Schleswig Holstein. Küstenlage mit 1.000 bis 1.100 kWh je kWp.
Rechtliche Grundlagen
Eintrag im Marktstammdatenregister. Anmeldung beim Netzbetreiber. Anschluss nach VDE AR N 4105. Der Zählerwechsel erfolgt nach Termin. Eine vollständige Dokumentation ist Pflicht. Bewahre Genehmigungen und Protokolle auf.
Steuerliche Aspekte
0 Prozent Umsatzsteuer auf PV Komponenten. Private Anlagen bis 30 kWp sind einkommensteuerfrei. Für Unternehmen gelten andere Regeln. Bei Gewerbeimmobilien beeinflussen AfA, Vorsteuer und Messtechnik die Rechnung.
Balkonkraftwerk
Ein Balkonkraftwerk speist über eine Steckdose ein. Die Leistung liegt häufig bei 600 bis 800 Watt. Die Anmeldung im Marktstammdatenregister ist Pflicht. Der Austausch des Zählers ist nötig, wenn noch eine Rücklaufsperre fehlt. Ein steckerfertiges Set enthält Module, Wechselrichter, Halter und Kabel.
- Geeignet für Mieter und Eigentümer
- Montage an Balkon, Fassade, Garage oder Garten
- Orientierung Süd liefert den höchsten Ertrag
- Eigene Stromkosten sinken tagsüber
Viele Kommunen fördern den Kauf. Prüfe die Förderrichtlinie. Ein Foto der Installation und die Rechnung werden oft verlangt. Achte auf eine sichere Befestigung. Halte die statischen Grenzen des Geländers ein.
Speicher und Lastmanagement
Ein Speicher verschiebt Solarstrom in die Abend und Nachtstunden. Die nutzbare Kapazität ist wichtig. Viele Hersteller geben brutto und netto an. Eine Zyklenzahl um 6.000 bis 10.000 ist üblich. Die Garantie deckt oft eine Restkapazität nach vielen Jahren ab. Ein Hybridwechselrichter vereinfacht die Verschaltung.
- Kapazität am Lastprofil ausrichten
- Mindest SoC für Notstrom festlegen
- Überschuss Ladefenster einstellen
- Wirkungsgrad des Systems prüfen
Ein Energiemanager kann Verbraucher automatisch schalten. Eine Wärmepumpe heizt mittags den Pufferspeicher. Die Wallbox lädt bei Sonne. Eine Spülmaschine startet zeitverzögert. So steigt der Eigenverbrauch und die Netzeinspeisung sinkt.
PV mit Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe erhöht den Strombedarf. Mit PV sinken die Bezugskosten. Der Betrieb profitiert von einem Heizstab oder einem größeren Pufferspeicher. Eine Steuerung lädt Wärme bevorzugt am Tag. Eine Nachtabsenkung spart Strom. Die Jahresarbeitszahl zeigt die Effizienz. Ein hydraulischer Abgleich verbessert die Werte.
- Heizkurve prüfen und anpassen
- Vorlauftemperatur senken, wenn möglich
- Warmwasserzeiten auf den Mittag legen
- Legionellenfunktion planen
Ein größerer PV Generator glättet die Last. Bei Platzreserven lohnt ein zweiter String. Ein Speicher puffert Abendspitzen. Eine Messung des Hausprofils über mehrere Wochen liefert eine sichere Basis für die Dimensionierung.
PV und Wallbox
Eine Wallbox lädt das E Auto mit PV Überschuss. Eine dynamische Steuerung regelt die Ladeleistung. Einphasig beginnt die Ladung ab kleiner Leistung. Dreiphasig braucht es höhere Schwellen. Eine Mindestladeleistung verhindert ständiges Ein und Aus. Eine Zeitplanung berücksichtigt Pendelzeiten.
- Ladeziel festlegen. Beispiel 60 Prozent bis 15 Uhr
- Überschussmodus aktivieren
- Mindeststrom wählen, um Taktung zu vermeiden
- Lastmanagement des Hauses einbeziehen
Bei dynamischen Tarifen kann das Auto nachts zu niedrigen Preisen laden. Ein Mix aus PV Strom und günstigem Netzstrom senkt die Kosten. Eine Schnittstelle zum Energiemanager bündelt die Signale von PV, Speicher und Wallbox.
Mieterstrom
Mieterstrom beliefert Bewohner eines Mehrparteienhauses direkt mit Solarstrom vom Dach. Ein Messkonzept mit Hauptzähler und Untermessungen ist nötig. Der Betreiber rechnet den Strom mit den Mietern ab. Ein Stromliefervertrag regelt Preis, Abrechnung und Laufzeit. Die EEG Regeln sehen einen Zuschlag je kWh vor. Die Wirtschaftlichkeit hängt vom Verbrauchsprofil des Hauses, der Anlagengröße und den Bezugspreisen ab.
- Gebäude prüfen. Dachfläche und Statik klären
- Messkonzept mit dem Netzbetreiber abstimmen
- Abrechnung und Kundenservice planen
- Brand und Blitzschutz prüfen
Ein Viertelstunden Messkonzept hilft bei der Steuerung. Eine größere Anlage deckt Treppenhaus, Aufzug und Allgemeinstrom. Ein Speicher kann Verbrauchsspitzen glätten. Eine Dachpacht klärt die Rechte zwischen Eigentümer und Betreiber.
PV-Anlage planen in 9 Schritten
- Dach prüfen. Dachchecker beauftragen.
- Verbrauch ermitteln. Jahresverbrauch und Tagesprofil ableiten.
- Ertrag kalkulieren. PVGIS oder Solarkataster verwenden.
- Größe festlegen. Tipps zur Dimensionierung beachten.
- Komponenten wählen. Module, Wechselrichter, Speicher auswählen.
- Solar-Panel Angebote vergleichen. Checkliste nutzen.
- Förderung sichern. KfW 270 und Länderprogramme prüfen.
- Installation planen. Ablauf und Zählerplatz klären.
- Inbetriebnahme und Monitoring. System prüfen und aktivieren.
Checkliste Angebot
- Komponentenliste mit Hersteller, Typ und Leistung
- Montageumfang mit Dachdurchdringungen und Kabelwegen
- Schutzkonzept für DC und AC
- Garantiefristen und Servicepfade
- Inbetriebnahme, Probelauf und Einweisung
Ratgeber und regionale Unterschiede nach Bundesland
Baden Württemberg
Hohe Einstrahlung am Oberrhein. PV Pflicht bei Neubauten. Zum Ratgeber.
Bayern
Gute Erträge. Speicherboni in Städten wie München. Zum Ratgeber.
Berlin
Viele Flachdächer. SolarPLUS aktiv. Zum Ratgeber.
Brandenburg
Speicher teils förderfähig. Zum Ratgeber.
Hamburg
Zuschüsse für Speicher. Zum Ratgeber.
NRW
Förderung für Speicher und Balkonsolar. Zum Ratgeber.
Hessen
SolarInvest aktiv. Rhein Main mit guten Erträgen. Zum Ratgeber.
Schleswig Holstein
Küstenlage mit 1.000 bis 1.100 kWh je kWp. Zum Ratgeber.
Städtebeispiele
Freiburg, München und Stuttgart zeigen hohe Erträge. Berlin und Leipzig setzen stärker auf Mieterstrom. Hamburg und Köln fördern Speicher. Vergleichswerte stehen in den Landesratgebern.
FAQ
Wie lange halten Solarmodule
Mehr als 25 Jahre. Nach 20 Jahren meist 85 bis 90 Prozent Leistung. Datenblätter prüfen.
Welche Größe ist üblich
6 bis 10 kWp für Einfamilienhäuser. Abhängig von Verbrauch und Dach. Größer bei Wärmepumpe oder E Auto.
Lohnt sich ein Speicher
Ja. Eigenverbrauch steigt auf 60 bis 70 Prozent. Dimension passend zum Lastprofil planen.
Was kostet PV pro kWp
Richtwert 1.100 bis 1.400 Euro pro kWp. Ein Angebot mit Komponentenliste hilft beim Vergleich.
Welche Pflichten gelten
Marktstammdatenregister, Netzbetreiber und VDE AR N 4105. Unterlagen ablegen.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung
Größenabhängig und für 20 Jahre fest. Aktuelle Werte stehen im Bereich Einspeisevergütung.
Welche Förderungen gibt es
KfW, Länder, Kommunen und steuerliche Vorteile. Details im Bereich Förderung.
Was gilt für Mieterstrom
Es gibt EEG Zuschläge je kWh. Ein Messkonzept ist nötig. Mehr unter Mieterstrom.
Brauche ich Genehmigungen
Meist genehmigungsfrei. Ausnahme Denkmalschutz oder Satzungen. Vorab klären.
Wie läuft die Inbetriebnahme
Anmeldung, Abnahme, Zählertausch und Monitoring. Eine Checkliste hilft.