Kurzfragen mit klaren Antworten

Lohnt sich Photovoltaik auf Einfamilienhäusern?

Ja, bei 5–12 kWp meist wirtschaftlich. Eigenverbrauch und Förderung sind entscheidend.

Welche Dachausrichtung ist optimal?

Süd mit 30–35° Neigung. Ost/West funktioniert mit etwas geringerem Ertrag.

Brauche ich einen Speicher?

Optional. Speicher erhöht Eigenverbrauch. Wirtschaftlichkeit hängt von Preis und Nutzung ab.

Welche Größe ist sinnvoll?

So groß wie Dach, Netzanschluss und Budget erlauben. Mindestens 5–6 kWp anstreben.

Wie berechne ich Ertrag und Amortisation?

Mit dem Solarrechner. Region, kWp, Preise und Förderung eingeben.

Grundlagen der Photovoltaik

Was Photovoltaik leistet

Photovoltaik wandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom. Haushalte nutzen den Strom direkt. Überschüsse speisen Anlagen ins Netz ein oder laden einen Speicher.

Kernkomponenten

  • Module: Mono-PERC, N-Type, Glas-Glas für hohe Lebensdauer.
  • Wechselrichter: String, Hybrid für Speicher, Mikrowechselrichter bei komplexen Dächern.
  • Montage: Dachhaken, Schienen, Klemmen. Auflast bei Flachdach.
  • Speicher: Lithium-Ionen. Größe in kWh nach Verbrauch und kWp.
  • Smart Meter und Monitoring: Erfassung, Steuerung, Fehleranalyse.

Ertragszonen in Deutschland

  • Norden: rund 900 kWh/kWp.
  • Mitte: rund 1.000 kWh/kWp.
  • Süden: rund 1.100 kWh/kWp.

Neigung, Ausrichtung und Verschattung ändern den Ertrag um bis zu 20–30 %. Qualität und Wartung sichern stabile Werte über Jahrzehnte.

Planung: Größe, Ausrichtung und Dachtyp

Größe festlegen

  • Fläche prüfen: ca. 5–6 m²/kWp bei 1,9–2,2 m² Modulen.
  • Netzanschluss und Schutzkonzepte berücksichtigen.
  • Lastprofil analysieren. Wärmepumpe und E-Auto erhöhen Bedarf.
  • Reserve für künftige Verbraucher einplanen.

Ausrichtung und Neigung

  • Süd, 30–35° liefert Spitzenwerte.
  • Ost/West glättet die Produktion. Gut für Eigenverbrauch.
  • Flachdach mit 10–15° Aufständerung und Reihenabstand.

Verschattung

  • Bäume, Kamine, Gauben kartieren.
  • Optimierer oder mehrere Strings bei Teilverschattung.
  • Sommer- und Winterverlauf beachten.

Dacharten

  • Satteldach: Standard mit Dachhaken.
  • Flachdach: Ballastierte Systeme. Statik prüfen.
  • Blech, Biberschwanz, Schiefer: passende Systeme wählen.

Komponentenwahl

  • Module: Leistung, Temperaturkoeffizient, Garantien.
  • Wechselrichter: MPP-Tracker passend zur Stringlänge.
  • Speicher: 0,8–1,2 kWh je 1.000 kWh Jahresverbrauch als Startwert.
  • Brandschutz und Überspannungsschutz nach Norm.

Kostenrahmen

  • Dach-PV: 1.000–1.500 €/kWp je nach Aufwand.
  • Speicher: 500–900 €/kWh.
  • Gerüst, Zählerplatz, Elektrik gesondert kalkulieren.

Nutzen Sie den Solarrechner für Ertrag, Eigenverbrauch, Vergütung, CO₂ und Amortisation.

Wirtschaftlichkeit: Ertrag, Vergütung und Speicher

Ertrag berechnen

  • Spezifischer Ertrag × kWp × Performance Ratio.
  • Korrekturen für Neigung, Ausrichtung, Verschattung.

Eigenverbrauch und Autarkie

  • Ohne Speicher: 25–40 % typisch.
  • Mit Speicher: 40–70 % je nach Größe und Steuerung.
  • Lastverschiebung erhöht die Quote.

Einnahmen und Einsparungen

  • Ersparnis: Eigenverbrauch × Strompreis.
  • Einspeisevergütung: Überschuss × Vergütungssatz.
  • Wartungskosten gering. Reinigung nur bei Bedarf.

Speicher bewerten

  • Vorteil: Höherer Eigenverbrauch, Notstrom je nach System.
  • Kosten und Zyklenzahl prüfen.
  • Wirtschaftlichkeit fallweise rechnen.

Recht, Anmeldung und Sicherheit

Pflichten

  • Netzbetreiber informieren und anmelden.
  • Eintrag ins Marktstammdatenregister.
  • Zähler prüfen. Bei Bedarf Zweirichtungszähler setzen.

Normen und Schutz

  • VDE-Vorschriften für PV-Anlagen beachten.
  • Überspannungsschutz und Brandschutz umsetzen.
  • DC-Freischalter je nach System.

Versicherung

  • Photovoltaikversicherung für Sachschäden.
  • Ertragsausfall optional.
  • Gebäudeversicherung über Erweiterung informieren.

Betrieb, Monitoring und Wartung

Monitoring

  • App oder Web-Portal nutzen.
  • Alarm bei Ertragsabfall einrichten.
  • Vergleiche mit Erwartungswerten durchführen.

Wartung

  • Sichtprüfung der Module und Kabel.
  • Reinigung nur bei starker Verschmutzung.
  • Wechselrichter-Logs prüfen.

Lebensdauer

  • Module 25+ Jahre.
  • Wechselrichter 10–15 Jahre.
  • Speicher 8–15 Jahre je nach Zyklen.

Installation in 10 Schritten

  1. Dach prüfen: Statik, Abdichtung, Durchdringungen.
  2. Ertragszone wählen und Größe festlegen.
  3. Stringplan erstellen. MPP-Tracker und Kabellängen prüfen.
  4. Komponenten auswählen: Module, WR, Speicher.
  5. Netzanfrage stellen. Zählerplatz klären.
  6. Montagesystem setzen. Dachhaken und Schienen ausrichten.
  7. Module montieren und Strings verkabeln.
  8. Wechselrichter anschließen. Schutzgeräte setzen.
  9. Inbetriebnahme mit Messprotokoll.
  10. Anmeldung abschließen. Monitoring aktivieren.

Bei Unklarheiten einen Elektrofachbetrieb hinzuziehen.

Ertrag jetzt berechnen Checkliste prüfen

FAQ zur Photovoltaik

Wie groß sollte meine Anlage sein?

Richten Sie sich nach Dachfläche und Bedarf. 6–10 kWp sind bei Einfamilienhäusern üblich.

Ist Ost/West sinnvoll?

Ja. Der Tagesverlauf ist breiter. Der spezifische Ertrag sinkt leicht, die Eigenverbrauchsquote steigt.

Benötige ich eine Genehmigung?

In der Regel nein. Vorgaben von Denkmalschutz und Eigentümergemeinschaft beachten.

Wie finde ich realistische Kosten?

Mehrere Angebote einholen. Montage, Gerüst, Elektrik und Zählerplatz einrechnen.

Wie wirkt ein Speicher auf die Rendite?

Er erhöht Eigenverbrauch und Komfort. Die Wirtschaftlichkeit hängt von Preis, Zyklen und Nutzung ab.

Welche Garantien sind üblich?

Produktgarantie 10–15 Jahre. Leistungsgarantie 25 Jahre mit 80–90 % Restleistung.

Muss ich reinigen?

Nur bei starker Verschmutzung. Monitoring zeigt Abweichungen.

Was ist die Performance Ratio?

Verhältnis aus realem zu theoretischem Ertrag. Typisch 0,8–0,9.

Welche Zähler brauche ich?

Zweirichtungszähler für Bezug und Einspeisung.

Kann ich später erweitern?

Ja, sofern Dach, DC-Seite und Wechselrichter Reserven haben.

Vorteile von Photovoltaik

Finanziell

  • Einsparung beim Strombezug.
  • Einnahmen durch Vergütung.
  • Wertstabil durch lange Laufzeit.

Ökologisch

  • CO₂-Reduktion pro kWp rund 0,4 t/Jahr.
  • Weniger Netzlast in Spitzenzeiten.

Praktisch

  • Geringer Wartungsaufwand.
  • Kombinierbar mit Wärmepumpe und E-Auto.
  • Monitoring und Lastmanagement per App.

Flexibel

  • Dach, Fassade, Carport möglich.
  • Skalierbar von 2 bis 30 kWp und mehr.

Checkliste vor dem Auftrag

📋 Planung 🔍 Prüfung 📝 Dokumente

Technik

  • ☐ Dachfläche und Statik geprüft
  • ☐ Verschattung analysiert
  • ☐ Stringplan erstellt
  • ☐ WR-Leistung passend
  • ☐ Schutzkonzept geplant

Kauf

  • ☐ Angebote verglichen
  • ☐ Garantien dokumentiert
  • ☐ Speicher abgewogen
  • ☐ Förderung geklärt
  • ☐ Termin und Gerüst eingeplant

Jetzt Ertrag und Amortisation prüfen: Solarrechner.